Mentoring als Teil einer Hochschulstrategie von Qualitätsentwicklung in Studium und Lehre
Die Einführung eines universitätsweiten Mentoring-Systems zur Beratung und Betreuung von Studierenden – wie es die Universität Duisburg-Essen (UDE) eingerichtet hat – ist in Komplexität und Umfang ein Novum an einer deutschen Universität, die mit ca. 34 000 Studierenden zu den zehn größten Hochschulen des Landes zählt. Das Unterstützungsangebot wendet sich an alle Studierenden der UDE in allen Fakultäten und richtet seine Perspektive auf die individuelle Begleitung über den gesamten Studienverlauf. Die Einrichtung solch eines umfassenden Beratungs- und Betreuungssystems bricht mit Traditionen und Routinen in Hochschule und Wissenschaft, bei denen Studierende meist punktuell nach fachbezogenen und situativen Anlässen beraten bzw. betreut werden, aber nicht ihre individuelle Entwicklung, orientiert am biographischen Kontext, in den Blick kommt. Die UDE will damit vor allem bewirken, dass Studierende ihr Studium nicht abbrechen, sondern es an der UDE erfolgreich abschließen. Auf dem Hintergrund der aktuellen hochschulpolitischen Debatte um eine Verbesserung der Studien- und Lehrqualität, in der erstmals verstärkt eine Intensivierung der Beratung und Betreuung von Studierenden gefordert und gefördert wird (vgl. BMBF 2010), ist die Einrichtung des UDE-Mentoring-Systems daher ein gutes, auch auf andere Hochschulen übertragbares Beispiel. Als Teil einer institutionalisierten und prozessorientierten Strategie der Hochschule zur Verbesserung und Qualitätsentwicklung von Studium und Lehre (vgl. Leitlinien des Rektorats vom 17.09.08) liegt in der nachhaltigen und professionellen Umsetzung die Chance, auch die Lehr-Lernkultur der Hochschule maßgeblich zu verändern und sowohl den Herausforderungen der Region als auch den internationalen Anforderungen eines europäischen Hochschulraums weiter anzunähern. |