Die Einbeziehung der Berufspraxis in die Arbeitserfahrungen Promovierender als Beitrag zum Qualitätsmanagement der Hochschule
Die Doktorandenausbildung in Deutschland wird bisher fast ausschließlich als wissenschaftliche Qualifizierungsphase aufgefasst und ist daher fast nur auf einen akademischen Berufsweg zugeschnitten. Aber nur ungefähr ein Drittel der Promovierten verbleiben nach der Promotion in der Wissenschaft. Vor diesem Hintergrund müssen sich die deutschen Hochschulen zunehmend der Herausforderung stellen, ihre Promovierenden auch auf außeruniversitäre Tätigkeitsfelder vorzubereiten. Die Einbeziehung der Berufspraxis in die Doktorandenausbildung kommt daher einem Paradigmenwechsel gleich, der strukturell wie didaktisch angemessen gestaltet sein will. Je nachdem wie das Kompetenzprofil Promovierter aus Sicht der Wissenschaft, der Wirtschaft sowie der Promovierenden definiert wird, ergeben sich Handlungskonsequenzen für die Gestaltung neuer Lernszenarien der Doktorandenausbildung an der Schnittstelle zwischen Hochschule und Wirtschaft. Die Expertise für die Personalentwicklung Promovierender muss ebenso wie ein Netzwerk außeruniversitärer Akteure, die bereit sind, sich an den neuen Lehr- und Lernformen der Doktorandenausbildung zu beteiligen, an deutschen Hochschulen erst aufgebaut werden. Im Zuge eines solchen Change Managements ist es unabdingbar, dass die Hochschulentwicklung in ein professionelles Qualitätsmanagement eingebettet ist. Damit die Einbeziehung der Berufspraxis in die Doktorandenausbildung zu einem Mehrwert hochschulischen Qualitätsmanagements gereicht, sind adäquate Qualitätskriterien für diesen Bereich, mit dem die Hochschule Neuland betritt, erforderlich. |