Aufbau, Funktionsweisen, Effekte und Wirkungsgrenzen einer systematischen hochschuleigenen Qualitätssicherung
Systemqualität am Beispiel der Universität Mainz
Die Entwicklung hochschulinterner Qualitätssicherungssysteme, seit jeher ein oft verkanntes Desiderat, wird hochaktuell durch die sich eröffnende Option im Akkreditierungsverfahren, von der Programm- zur Systemakkreditierung zu wechseln. Der hier vertretene Ansatz sieht eine Differenzierung zwischen Qualitätssicherung und Steuerung vor, die sich in ihrer Zusammenschau als Qualitätsmanagement bezeichnen lässt. Das Austarieren zwischen Steuerungselementen und qualitätssichernden Maßnahmen ist hierbei als eine über die konkrete Situation an der Universität Mainz hinausreichende Aufgabe charakterisiert, die exemplarisch behandelt wird. Wesentlich an dem in Mainz implementierten Modell der Qualitätssicherung sind u. a. ein modellgeleiteter Zugang, der situationsangemessene Einsatz von Evaluationsinstrumenten sowie eine spezifische Struktur der Einbindung in die Universität. Rekurriert wird auf ein strukturfunktionalistisches Modell, das ermöglichen soll, Fragestellungen auf der Ziel-, der Prozess-, der Ergebnis- und der Strukturebene modellgeleitet im Rahmen von qualitätssichernden Verfahren zu systematisieren. Zentral für die Ausrichtung eines hochschuleigenen Qualitätssicherungssystems – so die hier vertretene Auffassung – ist neben der Definition von Prozessen die Klärung der strukturellen Einbindung von Qualitätssicherungssystemen und ihr Verhältnis zur Steuerungsebene. Die Balance zwischen einer relativen Unabhängigkeit der Qualitätssicherung bei gleichzeitiger Einbindung in Fragen der Hochschulentwicklung zu finden, erscheint in diesem Zusammenhang als wesentlicher Entwicklungsauftrag. |