Von der Programmakkreditierung zur Systemakkreditierung
Grundlagen und Zielsetzungen der Akkreditierung in Deutschland
Im Juli 1999 stand der Akkreditierungsrat aufgrund einer Initiative der Kultusministerkonferenz und der Hochschulrektorenkonferenz vor der Herausforderung, ein deutsches Akkreditierungssystem im Rahmen festgelegter Vorgaben zu entwickeln. Er konnte aufgrund der unterschiedlichen Struktur der Hochschulsysteme und als Folge der hochschulpolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland zunächst nicht auf die Erfahrungen anderer Länder zurückgreifen. In den folgenden Jahren gewann die Entwicklung des Europäischen Hochschulraums zunehmend Einfluss auf das deutsche Akkreditierungssystem. Dazu kam der zunehmende politische Wille, die Hochschulautonomie zu stärken. Die Erfahrungen mit der Studiengangsakkreditierung (Programmakkreditierung), lösten die Ziele der Studienreform nicht immer ein und veranlassten ein Überdenken der oft zu weitgehender Detailsteuerung neigenden Akkreditierungspraxis. Wie der Übergang von der Programmakkreditierung zur Systemakkreditierung zeigt, ist die Entwicklung des deutschen Akkreditierungssystems durchaus noch nicht abgeschlossen. Gleichwohl befindet sich das deutsche Akkreditierungssystem auf einem vielversprechenden Weg; es wurde bereits zweimal von international besetzten Expertenkommissionen positiv evaluiert. Die Systemakkreditierung wird in den nächsten Jahren die gewohnten Formen der Programmakkreditierung mehr oder weniger ablösen oder sie doch entscheidend verändern. Die damit verbundene Stärkung der Hochschulautonomie und Entlastung der Akkreditierungsverfahren könnte die Studienreform wieder in den Mittelpunkt des Bologna-Prozesses rücken und inzwischen eingetretene, unbestreitbare bürokratische Fehlentwicklungen korrigieren. |