Kommunikative Kompetenzen im Medizinstudium – Möglichkeiten und Formate der (digitalen) Erfassung und Bewertung
Der Entwicklung kommunikativer Kompetenzen kommt im Medizinstudium eine in den vergangenen Jahren gewachsene Bedeutung zu. Beispielsweise zählt laut Approbationsordnung für Ärzte mittlerweile auch die Gestaltung der Arzt-Patient-Beziehung zu den klinisch-praktischen Basiskompetenzen und im sogenannten Masterplan Medizinstudium 2020 wird die Wichtigkeit einer kompetenzorientierten Vermittlung und Überprüfung ärztlich-kommunikativer Kompetenz im Studium betont. Eine besondere Herausforderung stellen hierbei die Messung und Bewertung kommunikativer Kompetenzen dar. In der Prüfungspraxis haben sich sogenannte OSCEs (Objective Structured Clinical Assessments) etabliert, in denen entlang verschiedener Stationen unter Einbezug von Simulationspatient*innen Kompetenzen in Form von Gesprächsszenarien geprüft werden. Allerdings ist der finanzielle und personelle Aufwand für diese Form der Prüfung erheblich. Ressourcenschonendere schriftliche Prüfungen weisen hingegen meist nur einen geringen Praxisbezug auf. Im Folgenden sollen die theoretischen Hintergründe der Messung kommunikativer Kompetenzen im Medizinstudium sowie die Spezifikationen verschiedener Prüfungsformate genauer dargelegt werden. Auf Grundlage dessen sollen das Konzept und erste Ergebnisse des Forschungsprojekts „Digitales Prüfungstool zur Messung kommunikativer Fertigkeiten im Medizinstudium – digiRole“ vorgestellt werden, dessen Zielsetzung in der Entwicklung digitaler Prüfungstools besteht.