Welche langfristigen Effekte haben finanzielle Leistungsanreize in der Forschung?
Das Beispiel der Hochschulmedizin in Deutschland
Dieser Beitrag stellt Ergebnisse von Analysen zu Effekten von Leistungsanreizen ca. 20 Jahre nach ihrer Einführung vor, die in Anlehnung an frühere ähnliche Analysen erfolgten. Hierbei werden Modellmerkmale der fakultätsinternen Leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM), Strukturmerkmale der Fakultäten, die Wechselwirkung mit anderen Leistungsdimensionen und auch Ausgangsbedingungen einbezogen. Im Ergebnis zeigen sich für die Drittmittelaufkommen medizinischer Fakultäten in Deutschland Effekte der Gewichtung der Drittmittel im LOM-Modell und der Amtszeit von Dekanen. Außerdem finden sich Effekte auch für Änderungen der LOM und der Einschätzung ihrer Effektivität durch die Professor*innen der jeweiligen Fakultäten. Für die Publikationsperformanz erweisen sich die Gewichtung der Publikationen und die Drittmittelaufkommen als bedeutsam. Allerdings zeigen sich intendierte Effekte z. T. mit Zeitverzögerung.