Bedeutung und Relevanz des Eingebundenseins im Studium
Das Gefühl, sich in einem bestimmten Kontext sozial eingebunden und wertgeschätzt zu fühlen, ist u.a. für Studierende in vielerlei Hinsicht hoch bedeutsam. Das „Eingebundenheitserleben“ ist ein fundamentales, menschliches Grundbedürfnis, welches das eigene Denken und Handeln bestimmt. Diese Fundamentalität und Bedeutsamkeit kann durch unterschiedliche Ansätze erklärt werden: aus evolutionspsychologischer Perspektive und im Zusammenhang mit der Ausbildung der sozialen Identität sowie der Entwicklung des Selbstwerts. Das Gefühl, eingebunden zu sein, hat eine Reihe positiver Effekte für Studierende: Es verbessert das subjektive Wohlbefinden und den Gesundheitszustand, verringert Prüfungsangst und erhöht die Studienzufriedenheit und die Hochschulbindung. Daneben hat ein starkes Eingebundenheitserleben auch moderierende sowie mediierende Effekte. Allerdings fühlen sich manche Studierendengruppen aufgrund negativer Stereotypisierung weniger stark akzeptiert und wertgeschätzt in der Hochschule als andere Gruppen (z.B. Studierende der ersten Generation, Minderheitengruppen oder weibliche Studierende). Die wahrgenommene Person-Umwelt-Passung kann anhand unterschiedlicher Skalen gemessen und mit Hilfe von Zugehörigkeitsinterventionen erhöht werden, wobei eine zielgruppenadäquate Anpassung des Interventionsmaterials sinnvoll ist.