Praxisorientierung als Entwicklungsziel: Die Transformation von 600 chinesischen Universitäten zu Fachhochschulen
In einer groß angelegten Reform werden 600 staatliche chinesische Universitäten zu praxisorientierten Fachhochschulen umgebaut. Ein Veränderungsprozess dieser Größe und dieser Eingriffstiefe verläuft nicht reibungslos. Es ist mit Widerständen der Lehrenden gegen die Reformziele und den Verlauf der Transformation zu rechnen, da ihre traditionelle Rolle in Frage gestellt wird. Ein reiner Top-down- Managementansatz für die Reform scheint daher nicht erfolgversprechend zu sein. Es stellt sich die Frage nach den Determinanten der Motivation von Lehrenden, die Reform zu unterstützen oder abzulehnen. Für die Analyse untersuchten wir die Beziehung zwischen Aspekten der Motivation von Lehrenden und den eingesetzten Managementansätzen zur Umsetzung der Reform. Das persönliche Interesse als intrinsische Motivation erweist sich als der stärkste Prädiktor für die Entwicklung einer unterstützenden Haltung gegenüber den Reformzielen. Die eingesetzten Managementstrategien zur Förderung der Motivation zeigen keine starken direkten Auswirkungen. Allerdings verstärken die verschiedenen Dimensionen der individuellen Motivation den Einfluss unterschiedlicher Managementaktivitäten auf die Einstellung der Lehrenden zur Reform.